Tagebauplanung
BANPU Mine Master-Mine-Plan Hongsa (RWE Power International/RE GmbH)
Dieses Projekt umfasste die 30-Jahres-Planung eines Braunkohlen-Tagebaus in Hongsa (Laos). Nach den vorbereitenden Maßnahmen, die die Georeferenzierung und Digitalisierung der Topographie sowie von geologischen Daten umfassten, wurden durch FUMINCO die vorhandenen Tagebaustände des Auftraggebers in die Topographie integriert.
Die anschließende bergbautechnische Planung, die von FUMINCO durchgeführt wurde, begann mit dem Aufschluss eines separaten Tagebaus auf dem Gebiet der zukünftigen Abraumhalde. Nachdem in diesem Bereich die Lagerstätte ausgekohlt war, begann die Planung der Abraumhalde. FUMINCO übernahm die gesamte Planung der Halde mit zwei Absetzer-Gurtband-Systemen. Diese zwei Fördersysteme wurden anschließend von uns auch in die Tagebauplanung unseres Kunden integriert. Hierfür und für die Implementierung eines Kohle-Gurtband-Systems in den Tagebau mussten die Planungsstände unseres Kunden angepasst werden. Des Weiteren planten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden die Infrastruktur für die Wasserversorgung und Wasserentsorgung (Gräben, Rohrleitungen und Pumpen) sowie für den Verkehr (Wegebau). Die Erstellung eines Rekultivierungsplanes für das "FINAL LAYOUT YEAR 2038" beendete unsere Planungsarbeiten. Er weist landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich nutzbare Flächen sowie Überflutungsbereichen innerhalb des Tagebaus und Einrichtungen der Wasserhaltung auf den Halden aus.
Der letzte Arbeitsschritt innerhalb des Projektes war die Erstellung von insgesamt 33 DIN A0 Plänen für den Auftraggeber. Die Dokumentation umfasste für die vier Aufschlussjahre (2009 bis 2012) jeweils Halbjahresstände, für das Jahr 2013 zwölf Monatsstände (Start der Regelförderung) und für das Jahr 2014 vier Quartalsstände. Es folgten vier Jahresstände (2015 bis 2018) sowie fünf 5-Jahresstände (2023, 2028, 2033, 2038, Rekultivierungsplan).
Mauretanien (MAN Ferrostaal AG/SST GmbH)
Bei dem Projekt handelte es sich um eine 25-Jahres-Abbauplanung für einen Eisenerz-Tagebau in Mauretanien. Unsere Kunden wurden von dem staatlichen Bergbauunternehmen Société National Industrielle et Minière (SNIM) mit dieser umfangreichen Bergbauplanung im Rahmen einer Feasibility Study beauftrag.
Das geologische Blockmodell der Lagerstätte, das uns zur Verfügung gestellt wurde, wies neben Abraum auch drei Sorten von Eisenerz aus. Außer den zwei Haupt-Eisenerzsorten existiert in dieser Lagerstätte auch eine Arm-Eisenerzsorte. Bei der Tagebauplanung musste somit nicht nur das vorgegebene Verhältnis zwischen Erz- und Abraumförderung beachtet, sondern darüber hinaus auch ein bestimmtes Verhältnis zwischen den drei Erzsorten untereinander eingehalten werden. Diese Parameter wurden durch die nachgeschalteten Aufbereitungsanlagen in dem wasserarmen Gebiet vorgegeben.
Im Rahmen unserer Tagebauplanung erstellten wir zunächst für die ersten fünf Jahre Jahresstände. Es folgten vier 5-Jahresstände. Den Abbau planten wir für den Einsatz von "Shovel and Truck" mit mehreren Abbauschwerpunkten. Die Haldenplanung erfolgte durch die Bergbauingenieure unseres Kunden. In enger Zusammenarbeit mit diesen führten wir anschließend die Bergbau- und Haldenplanung zusammen.
Nach Abnahme der Bergbauplanung durch unseren Kunden erfolgte eine sohlenweise Volumen- und Massenkalkulationen für alle Eisenerzsorten und den Abraum (jeweils unterteilt in mehrere Abbauschwerpunkte). In einem zweiten Schritt wurden die entsprechenden Förderwege für jeden Massenschwerpunkt ermittelt. Auf dieser Grundlage berechneten wir die jeweiligen Transportleistungen für jedes Jahr. Abschließend prüften wir den Einsatz eines IPCC-Systems (Brecher – Gurtbandanlage – Absetzer).
Wülfrath (Rheinkalk GmbH/SST GmbH)
Für den Tagebau Rohdenhaus (Wülfrath, Rheinkalk GmbH, Lhoisth Group) erstellten wir eine 25-Jahres-Abbauplanung. Diese wurde in einem zweiten Schritt für die Mittelfristplanung im Rahmen einer 5-Jahres-Abbauplanung konkretisiert. Innerhalb dieses Projektes übernahm FUMINCO die komplette bergbautechnische Planung. Unsere Leistungen reichten von der Festlegung der zukünftigen Abbaurichtung bis zur Detailplanung der Förderung der unterschiedlichen Abbaustellen. Zudem führten wir die Kontrolle der Planungsergebnisse mit Hilfe selbstprogrammierter Datenbank-Applikationen durch.
Die komplexe geologische Situation des Tagebaus sowie die schwierige Abraum-Situation im Vorfeld des Tagebaus erforderte die Aufteilung der Gesamtförderung auf insgesamt neun Förderschwerpunkte und eine wöchentliche Analyse der Kalksteingewinnung. Parallel zur dieser Analyse wurde die Bewegung von Abraummassen geplant. In den Tagebauen der Rheinkalk GmbH werden hydraulische Bagger, Radlader und Dumper eingesetzt. Im Abbau wie auch im Wertmineral muss gesprengt werden. Nur der oberflächennahe Abraum kann direkt auf die Dumper verladen werden.
Im Rahmen der Bergbauplanung mussten die vorhandenen Brunnen für die Entwässerung im Tagebau beachtet werden, damit die Entwässerung so lange wie möglich erfolgen konnte. Ergänzend dazu sollten neue Standpunkte für Entwässerungsbrunnen im Tagebau ermittelt werden. Die Standorte der Entwässerungsbrunnen mussten so gewählt werden, dass diese bis zum Ende der Gewinnung fördern können. Zusätzlich wurde eine Planung für den Aufschluss eines zweiten Tagebaus (Silberberg) durchgeführt. Die Planung beinhaltete die Integration der Förderung des neuen Tagebaus in das Gewinnungskonzept des Gewinnungsbetriebes. Die geologische Modellierung und die Kontrolle der Endergebnisse erfolgte durch die Auftraggeber und in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der Prof. Stoll und Partner Ingenieurgesellschaft mbH (SST GmbH).